Über mich, Evi Ströhm
Innere Einsamkeit und das Gefühl, ein geistiger Irrläufer zu sein, bestimmten meinen Weg durch die Kindheit und Jugend. Ich suchte nach Halt und einem sicheren Hafen und richtete meinen Blick auf vermeintliche Leuchttürme. Diese entpuppten sich jedoch als Irrlichter, die mich an der Oberfläche des Lebens mal hierhin, mal dorthin trieben. Unstetigkeit spiegelte sich in privaten und beruflichen Beziehungen. Meine Erfahrungen sammelten sich im Laufe der Jahre an wie Treibholz. Statt achtlos darüber hinwegzusteigen, hob ich es auf und formte daraus Buntstifte, mit denen ich anfing, Buchstaben zu kritzeln. Der Anfang war bescheiden und mühselig. Oft schien es unmöglich, meine wirren Gedanken zu ordnen und verständlich auf Papier zu bringen. Doch ich machte weiter, und die Leidenschaft zur Literatur wuchs stetig an. Einem Bauch vergleichbar, den man irgendwann hat und nicht weiß, wo er hergekommen ist.
Ich schrieb und war unzufrieden. Wie sollte ich wissen, ob ich wirklich schreiben kann? Einer spontanen Eingebung folgend schickte ich ein paar Arbeiten an Claus Jakobi, u. a. den früheren Chefredakteur des „SPIEGEL“ und spätere Herausgeber der Zeitung „Die Welt“. Das Unerwartete geschah. Er lud mich zu sich nach Bonn ein und er bot mir einen Job als Journalistin an. Das war der Ritterschlag vom bekanntesten Journalisten in Deutschland, der jahrzehntelang die deutsche Medienlandschaft geprägt hatte. Er bestätigte, dass ich das Zeug zum Schreiben hatte. War es Angst vor einem Scheitern oder Bescheidenheit? Ich nahm die Stellung nicht an, sondern wollte das Schreiben professionell lernen. In München und Berlin besuchte ich verschiedene Journalistenschulen und ich absolvierte ein Schriftsteller-Studium an der Cornelia-von-Goethe-Akademie in Frankfurt. Dort erlernte ich quasi das Handwerk. Ich arbeitete einige Jahre bei verschiedenen Verlagen und Fernsehsendern, wurde jedoch enttäuscht vom zwischenmenschlichen Umgang. Angewidert zog ich mich aus der Medienbranche zurück.
Nach der Jahrtausendwende lebte ich zehn Jahre in Berlin. Durch schicksalhafte Fügungen kam ich über die französische und chinesische Sprache, die ich dort erlernte, auf die Kurzschrift. Innerhalb kürzester Zeit trainierte ich meine Schreibgeschwindigkeit derartig, so dass ich meine Arbeit als Parlamentsstenografin im Deutschen Bundestag aufnehmen konnte. Dort wiederum genoss ich den besten Unterricht in deutscher Sprache, was Formulierung, Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik anbelangt. Er katapultierte mich gewissermaßen in die Bundesliga des Schreibens. Endlich hatte ich mein Ziel erreicht!
Seitdem sind Jahre vergangen, in denen ich mein privates und berufliches Leben in ruhige Bahnen lenken musste. Es ist geschafft!
Nun ist es soweit! Ich habe keine Angst mehr davor, dass ich mich lächerlich mache und bekenne mich endlich zu meiner Liebe zur Literatur.
Ich bin dankbar, dass ich so manche geistige Perle vom Grund des geistigen Ozeans in meine reale Welt mitbringen darf, um sie früher oder später literarisch zu verarbeiten. Indem ich hier meine Arbeiten offenbare und mit jedem Menschen teile, der sie lesen möchte, bedanke ich mich für das große Geschenk, das mir in diesem Leben vom Universum gemacht worden ist.
Mein Geburtshoroskop
Ich versuche, so zu leben, dass ich mich schon jetzt auf meine nächste Inkarnation freuen kann.
Eva Ströhm
Meine literarischen Vorbilder
Literarisch habe ich vier große Meister des Wortes als Vorbilder. Sie stammen aus unterschiedlichen Zeiten und Epochen und bedienen Genres, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ich kenne und bewundere ihre Leben. Ich habe alle ihre Werke gelesen. Ich verehre sie, und sie begleiten mich bei meiner literarischen Arbeit bei dem Versuch, ihnen irgendwann wenigstens ein winziges Stück näher zu kommen.
William Shakespeare
Thomas Mann
Agatha Christie
Erich Kästner