Frauen, das schwache Geschlecht. Als Geliebte der Männer, Gespielinnen, Mätressen, Konkubinen und Kurtisanen spenden sie Freude, stillen die Lust, verschaffen Befriedigung. Trösten die Verlierer, die sich schon als Sieger sahen, und warten auf die Frage, die sie mit „Ja, ich will“ beantworten.
Wenn sie den Mann zu sich emporziehen, beugt sich ihr Haupt. Später krümmt sich der zierlich eingeschnürte Rücken unter der Last eines geschwollenen Bauches. In ihm wächst neues Leben heran, das der Same des Mannes gesät hat. Die Geburten zerreißen ihren Leib, oft völlig umsonst, wenn die Hebamme heimlich das tote Kind entsorgt, bevor die Mutter es sieht.
Jahr für Jahr legt der Mann seinen Samen aus, hofft auf Gottes Segen und eine reiche Kinderernte. Jede zweite Geburt bringt Leben hervor. Dreißig Jahre laugen sie aus, dann entschuldigt sie sich blutleer vom Leben, haucht traurig ihre Seele aus.
Frauen, das emanzipierte Geschlecht. Rufen „Mein Bauch gehört mir!“ Erschrecken die Männer, entreißen ihnen ihre Rolle, entmannen sie, ohne zu berühren. Sie sind jetzt unberührbar. Selbstbewusst marschieren sie im Brautkleid mit Krawatte an den Altar, ohne ihr Jawort zu geben. Er antwortet „Ja, ich will“, als sie ihn fragen. Das Ehebett wird geteilt und zersägt, wie auch das Sparbuch und Portemonnaie zerrissen wird. Sie verbieten sich Kinder, verweigern trotzig und höhnisch die Mutterschaft, denn der Bauch gehört ihnen. Lustvoll ohrfeigen sie den männlichen Gott, pfeifen auf seinen Samen. Halten den Segen mit Kondom zum Narren. Befriedigung mit allem und jedem wird erkauft mit Sterilität und Fruchtlosigkeit in jeder Lage. Marktschreierische Ersparnis, die in billiges Modegeklimper und rosafarbene Mobiltelefone investiert wird. Kinderlose Selbstverwirklichung und Gender Mainstreaming, Lifting und Botox garantieren einen faltenlosen Tod nach einem selbstbestimmten, sinnlosen Leben.
Frauen, das zerstörte Geschlecht. Bekämpfen alles, was erschaffen will, und vergessen dabei ihre natürliche, verhasste Bestimmung. Die Männer haben sie totgeschlagen. Das starke Geschlecht verfault, seit der Same aus Banken in Retorten zum Leben gezüchtet und maschinell geboren wird. Frauen treiben es mit androgynen Hausmännern oder mit antiken, rosafarbenen Mobiltelefonen. Die Retortenwelt ist endlich perfekt. Ohne Oben und Unten, weder Licht noch Dunkel, kein Wachen und Schlafen. Auch der Atem ist atemlos, steril und tot, seit es ihn zerrissen hat. Ausatmen war männlich und verboten.