SIE!

Der Schöpfung Beginn und Alpha, Muss irdischen Lebens.

SIE ist! Formlos und unsichtbar und göttlich. Kein Auge schaut SIE – wie IHN, den Namenlosen.

SIE trägt die Zeit, kennt alles, was war, ist und wird. SIE, die göttliche Botin.

Trägt den Geist mit und in sich durch die Welt als Werden und Sterben hinein.

Trägt diesen, gebiert, lebt und tötet ihn, im Jetzt und Nie, im Alles und Nichts.

Trägt den Geist, ist damit ER. Von der Schöpfung Samen befruchtet. Trägt diesen, ohne sich zu bewegen, in alles, was war, ist und wird.

Verbindet die Schöpfung mit sich selbst, ist das ICH BIN im Menschen, der sich selbst, SIE und IHN erkennen darf. Mit jedem Atemzug verleibt er SIE ein. SIE bewegt sich doch, im Saft des Lebens, offenbart SIE Anfang und Ende. SIE verströmt sich, von der Lunge zum Herzen, ergießt sich ins Weltall der Zellen, dem Abbild der Sterne am Himmel. Von Atemzug zu Atemzug, von Ewigkeit zu Ewigkeit, stillt SIE das Verlangen der Schöpfung zu sein.

SIE trägt die Zeit, kennt alles, was war, ist und sein wird, SIE, die göttliche Botin.

SIE ist die Inspiration, haucht Odem durch die Ewigkeit. SIE erlöst den vergänglichen Brodem der irdischen Welt mit einem Lächeln. SIE bewegt sich als zärtlicher Windhauch lauschend von einem Ort zum anderen, ohne sich zu bewegen. SIE überfällt als Sturm und Orkan wütend die Meere, hetzt schwarze Wolken in allen Richtungen vor sich her. SIE reißt brüllend alles, was auf turmhohen Wellen ums Überleben kämpft, als Sturm in den Abgrund der Tiefe.

SIE bläht, müde geworden, besänftigend die Segel, bringt das Leben zufrieden in den sicheren Hafen.

SIE erkor sich das Erdenrund als Zuhause. SIE besucht immer wieder die gleichen Berge, Täler, Wüsten und Gewässer, die jedoch nie dieselben sind.

SIE zerrt an mageren Felsen als heißer, ein anderes Mal als eisiger Sturm, meißelt Kunstwerke aus Stein, die sie beim Erschaffen schon zerstört.

SIE wirbelt riesige Sanddünen von einem Ort zum anderen, wandert mit ihnen durch die irdische Zeit, und begräbt so die Schöpfung, die daraufhin woanders neu ersteht.

SIE hört alles, und gnädig trägt sie dem irdischen Ohr zu, was dieses vernimmt.

SIE riecht alles, und urteilslos überbringt sie der irdischen Nase, was diese als Duft erfreut und als Gestank anwidert.

SIE inspiriert alles, und gnädig durchdringt sie das irdische Leben mit Odem, was dieses nicht einmal bemerkt.

SIE denkt, fühlt und handelt die Schöpfung, die göttliche Botin.

Wo SIE nicht ist, herrscht dunkles Nichts.

Wo SIE nicht ist, gibt es weder Ton, Worte noch Musik.

Wo SIE nicht ist, gibt es weder Feuer, Licht noch Wärme.

Wo SIE nicht ist, gibt es weder Wasser, Regen noch Felder.

Wo SIE nicht ist, bewegt sich nichts, noch lässt sich was hören.

Wo SIE nicht ist, erstickt das Leben an sich selbst, noch bevor es ist.

Wo SIE nicht ist, gibt es kein Leben und auch keinen Tod.

Wo SIE nicht ist, ist nichts.

SIE, die göttliche Botin, ist das ICH BIN und WAR der Schöpfung Omega und ewiges Ende.