Der IQ und die Langeweile

160! – Das ist der IQ (Intelligenzquotient), den Dolph Lundgreen, Sharon Stone, Albert Einstein und Bill Gates gemeinsam haben. Falls Sie mit vier Jahren nach dem Sinn des Lebens gefragt, mit sieben Jahren Datenbanken programmiert und mit zwölf Jahren zwei Klassen übersprungen haben, gehören wohl auch Sie in die Datenbank der Genies. Warum nicht?

Dem Darsteller von „He-Man“ oder dem Luder aus „Basic Instinct“ würde man ja auch nicht zutrauen, dass sie sich dort unter den weltklügsten Köpfen der Menschheit tummeln. Vor einiger Zeit hat es eine Meldung aus der nordindischen Stadt Lucknow gegeben, wo ein Mädchen mit sieben Jahren das Abitur abgelegt und mit 13 Jahren im Vorbeigehen ihren ersten Hochschulabschluss in die Tasche gesteckt hat, momentan studiert sie für den zweiten. Abgesehen von ihrem hohen IQ fällt ihr das Lernen leicht, weil sie – wie sie selbst sagt – zu arm sei, um sich von den vermeintlichen Freuden des Lebens ablenken zu lassen. Doch halt! Lassen Sie uns an diesem Punkt nicht weiter über ungerechte Verteilung von Reichtum diskutieren, sondern kehren wir nach Deutschland zurück. Dort ist man bemüht, möglichst viel Geld dafür zu bezahlen, um keine Zeit mehr zu haben. Investiert wird in Aktivität, Events und Freizeitparks, wo Kopf und Gehirn kräftig durchgerüttelt werden. Dabei täten Ruhe und Langeweile so gut. Sie wirken sich nämlich nicht nur positiv auf den Sparstrumpf und die Gesundheit aus, sondern sollen auch noch den IQ steigern. Was lernen wir daraus? Versuchen wir es doch mal mit Logik der seltsamen Art: Je langweiliger Sie und Ihr Leben sind, desto mehr Potenzial zum Genie steckt womöglich in Ihnen. Für alle, die sich derzeit im IQ-Durchschnittsbereich zwischen 83 und 113 befinden, ist das doch ein schöner Trost, oder?