Wer siegen will, sollte Rot tragen! Designerin Stella Mc Cartney – nein, das ist nicht die Exfrau, sondern eine Tochter von Beatle Sir Paul – ist zum Beispiel mit ihren Outfit-Entwürfen für die britischen Olympioniken durchgefallen, weil zu wenig Rot dabei war.
Wer Rot sieht, bei dem geht in Hirn und Körper die Post ab. Das Blut fängt an zu kochen und das Hormonsystem geht in Stellung – in jeder Hinsicht, wohlgemerkt, in jeder! Weshalb es ja auch kein Blaulicht- sondern das Rotlichtmilieu gibt. Frauen wie Männer sitzen, sofern sie Rot tragen, beim jeweils anderen Geschlecht am längeren Hebel. Völlig wurscht ist dabei, ob sie die Farbe mögen oder nicht. Ihr animalischer Instinkt übernimmt bei Rot die Kontrolle. Selbst ein Affee reagiert darauf. Auch er würde mit einer höheren Wahrscheinlichkeit auf dem Siegertreppchen stehen oder sich lieber mit einer rotgewandeten Affendame vergnügen. Das rote Erfolgsgeheimnis haben Forscher der Universität Durham schon 2005 entdeckt: Rot stärkt im Grunde alles, was man braucht, um im Leben voranzukommen. Körperliche Kraft und Ausdauer, Reaktionsvermögen, Selbstvertrauen, Atraktivität, Leistungsfähigkeit. Alles Attribute, die helfen, den Geldbeutel zu füllen. Nun dämmerts, warum sich Könige ein purpurfarbenes Mäntelchen und dicke rote Rubinketten umgehängt, diktatorische Staaten rote Flaggen, Plätze und Armeen haben? Im Märchen konnte Rotkäppchen deswegen wohl auch den bösen Wolf besiegen: Die psychologische Farbwaffe wurde und wird von denen, die es wissen, entsprechend intensiv eingesetzt.
Was lernen wir daraus? Bedienungen und Kellner sollten ihre nächste Shoppingtour unter das Motto „Jagd auf rote Klamotte“ stellen; denn eine Studie der Université de Bretagne-Sud hat ergeben, dass männliche und weibliche Gäste dem Personal bis zu 25 Prozent mehr Trinkgeld geben, wenn sie Rot sehen.