Teil II: Autofahrende Schweiz

Ich möchte von meinen Gedanken über das Schweizer Phänomen erzählen, die mich während der Autofahrt durch das kleine Bergland kurzweilig unterhalten haben. Nach der Raserei und Schubserei auf der deutschen Autobahn A96, die vor Lindau ein Ende hat, ist es eine Wohltat, wenn auf Schweizer Autobahnen ein paar Gänge zurückgeschaltet werden muss. Alle halten sich daran. Doch nicht, weil die Autofahrer vernünftig und sprit- bzw. stromsparend fahren möchten, sondern weil sie wissen, dass horrende Strafen bei der nächsten Ausfahrt auf sie warten, wenn sie erwischt werden. Erwischt werden sie denn auch höchstwahrscheinlich – auch, wenn man die Schweizerischen Staatshandlanger in ihren Polizeiautos selten sieht -, da in der Schweiz unauffälliger geblitzt wird.

Die Autobahnmaut ist ein politisches Thema, besonders in Deutschland. Da erinnere ich mich an die ins Wasser gefallene Mauteinführung durch einen Bundesverkehrsminister – jetzt a. D., und damit nicht mehr für sein stümperhaftes Tun und Handeln verantwortlich und sich dann an nichts mehr erinnern können. Komisch, anscheinend führt deutsche Politikarbeit bei Volksvertretern mitunter zu fortschreitenden Demenzerkrankungen. Dieser Verkehrsminister a.D.  war jedoch ein Zauberer, der unsere Steuergelder, was da Milliarden Euro waren, im berühmten Schwarzen Loch hat verschwinden lassen. Wie er das gemacht hat, werden wir deutschen Steuerkühe niemals erfahren, es wird ein Geheimnis bleiben. Fazit: Deutschland hat bis heute keine PKW-Autobahnmaut. Anders die deutschen Nachbarn, die – ich nehme an – wohl intelligentere Politiker haben. Die Schweiz hat von allen das einfachste Mautsystem, daher meine ich, wohl auch die klügsten Politiker. Wer in der Schweiz auf einer Autobahn fahren will, muss eine Jahresvignette kaufen. Egal, ob sie im Januar oder im Mai gekauft wird, sie kostet ab 2025 40 Franken. Um Betrug zu vermeiden, hat die Vignette jedes Jahr eine andere Farbe. So was von simpel und einfach, und vor allem günstig zu kontrollieren und zu verwalten. Tja, die Schweiz machts vor, und das hat einen bestimmten Grund, nämlich gesunder Menschenverstand, den die Schweizer beim Regieren nicht verlieren.

Bevor ich es vergesse… Ich werde nun mein Recht als Steuern zahlende und damit Autobahn finanzierende Deutsche in Anspruch nehmen, Schweizer Autofahrer, die auf meinen Straßen unterwegs sind, an dieser Stelle zu tadeln. Nicht alle, doch leider sehr, sehr viele von ihnen benehmen sich auf deutschen Autobahnen unmöglich, das heißt, flegelhaft und rücksichtslos. Abgesehen von sicherheitsbedingten Geschwindigkeitsbeschränkungen gibt es in Deutschland (noch) kein Tempolimit, und das nutzen die Schweizer Raser schamlos aus. Sie blinken überholende und linksfahrende Fahrzeuge weg und nötigen mit Autohupe, den Weg vor ihnen freizumachen. Nun, denke ich mir, das ist schon mal ein Unterschied zwischen Deutschland und Schweiz. Doch geht hier der dicke Minuspunkt eindeutig an die Alpenländer. Die Deutschen dagegen sind mutig; denn sie setzen auf die Vernunft der Autofahrer. Und tatsächlich funktioniert es größtenteils auch, dass wir uns in der Heimat nicht mehr wie verrückte Affen in unseren Automobilen verhalten, trotz elektrischen oder verbrennenden Protzlimousinen. Das Ende der Produktion von Hochgeschwindigkeitspanzern ist für mich nur noch eine Frage der Zeit. Als ehemalige BMW-Mitarbeiterin – ich absolvierte als junges Mädchen meine erste Ausbildung zur Industriekauffrau – hoffe ich, dass der Impuls und Start zur Entwicklung von stark Benzin sparenden Fahrzeugen von Deutschland ausgehen wird. Ich glaube auch, dass es dafür bereits Pläne gibt, allerdings werden diese gut verborgen in Schubladen liegen.

Zurück zu den rasenden Schweizern. Da nicht in ihrem eigenen Ländle unterwegs, scheint es für sie unmöglich zu sein, sich auf deutschen Autobahnen zu benehmen. Zu Hause in der Schweiz würden sie einen Teufel tun, wegen der horrenden Bußgelder wie verrückt auf das Gaspedal zu drücken. Doch was wäre, wenn es diese nicht gäbe? Um der Raserei von vornherein Einhalt zu gebieten, hat die Schweizer Regierung ihren Bürgern und allen Transitlern klugerweise die Kandare angelegt. Wenn diese nach dem Schweiz-Deutschen Grenzübergang dann heruntergerissen werden darf, galoppieren die Schweizer ab Lindau wie eine wildgewordene Büffelherde über die A96. Ausländer wissen, dass sie auf unseren Autobahnen auf das Gas treten dürfen, und das tun sie. Doch denke ich einen Schritt weiter und meine jetzt einfach mal so, dass ausländische Autofahrer in Deutschland ein Risiko für uns Inländer und sich selbst darstellen, da sie wegen der mangelnden Fahrpraxis im hohen Geschwindigkeitsbereich, sagen wir mal, ab 150 km/h, wirklich gefährlich werden. Indem sie ihre Geschwindigkeit unterschätzen, fahren sie schnell zu nah auf und haben ihr Auto bei Ausweich-, Brems- und Lenkmanövern weniger unter Kontrolle. Das Fazit meiner Gedanken über das Autofahren in der Schweiz und der Schweizer in Deutschland lautet, erstens, Tempolimit 130 km/h auf der A96, möglicherweise gar auf allen deutschen Autobahnen, und zweitens, genau die gleichen bunten Jahresvignetten nach Schweizer Vorbild, da – wie bereits oben beschrieben – easy zu verwalten und zu kontrollieren; denn für das praktische Leben reicht das kleine Einmaleins aus. In Deutschland hat die Sache mit der Maut und dem unfähigen Bundesverkehrsminister a.D. nicht funktioniert, da die deutsche Politik und Bürokratie in arroganter Weise auf die sog. „Höhere Mathematik“ und Doktorarbeiten (die dann möglicherweise von Ghostwritern für Leute, die es sich leisten können, für ab 20.000 Euro geschrieben werden – so O-Ton einer Universitätsangestellten) steht. Diese Hirnhybris produziert leider nur Milliardenverträge mit Beraterfirmen und schließlich teuren und dennoch wertlosen Mist. Wenn die Leute, die an den heißbegehrten Schalthebeln der Macht die Grundrechenarten nicht beherrschen, sieht es in Deutschland halt so aus, wie es aussieht…

Zum Schluss und by the way: Wussten Sie, warum Leute mit einer gekauften Doktorarbeit ein riesiges Problem haben, wenn der Plagiatsvorwurf, also Abschreiben ohne Quellenangaben, im Raume steht? Die „Armen“ wissen nicht, was in ihrer Doktorarbeit steht; denn diese wurde ja von einem GhostWriter geschrieben. Dafür können sie sich nicht rechtfertigen, denn einzugestehen, dass sie den plagiatfabrizierten Mist selbst gar nicht geschrieben haben, ist eine ganzheitliche Vernichtung schlechthin.

Sorry, jetzt bin ich ziemlich weit abgeschweift mit meinen Gedanken und bin von den autofahrenden Schweizern zu deutschen Politikern und meiner GhostWriter-Theorie gekommen.

Dafür folgt eine Fortsetzung…