Besuch der Donna Giovanna

Um die Mittagszeit gönnte sich Federigo eine kurz Verschnaufpause. Dicke Schweißperlen tropften aus seinem vollen schwarzen Haar, die ihm über das Gesicht und den Hals liefen, während er sich auf den Spaten stützte und einen zufriedenen Blick auf die umgegrabene Erde warf. Er hatte der Frau seines Arbeiters die schwere Gartenarbeit ersparen wollen und war […]

1. Versuch einer Erzählung über Rückkehr

Als ihre alte Mutter beleidigt fragte, warum sie denn schon weg müsse und wohin sie überhaupt fahren wollte, erwiderte sie „Zum Friedhof“. Diese Antwort, das wusste sie, verschonte sie vor weiteren Fragen und Vorwürfen. Wäre sie ehrlich gewesen, dann hätte sie geantwortet, dass sie ihre Ruhe haben wollte, um endlich einmal über sich und ihr […]

Frauen

Frauen, das schwache Geschlecht. Als Geliebte der Männer, Gespielinnen, Mätressen, Konkubinen und Kurtisanen spenden sie Freude, stillen die Lust, verschaffen Befriedigung. Trösten die Verlierer, die sich schon als Sieger sahen, und warten auf die Frage, die sie mit „Ja, ich will“ beantworten. Wenn sie den Mann zu sich emporziehen, beugt sich ihr Haupt. Später krümmt […]

Berliner Luft

Berlins berühmte Luft sprach stets bunte Leute an. Sie lockte mit ihrem tollen Duft, die Extreme auf den Plan. Gottes Gnaden aus preußischem Sumpf, erhob sich vom Brodem benebelt. Der erste Fritzkönig verkündete dumpf, von jetzt an wird alles geregelt. Der zweite, Große marschierte gescheit, sieben Jahre erfolglos herum. Als alter Fritz war er dann […]

SIE!

Der Schöpfung Beginn und Alpha, Muss irdischen Lebens. SIE ist! Formlos und unsichtbar und göttlich. Kein Auge schaut SIE – wie IHN, den Namenlosen. SIE trägt die Zeit, kennt alles, was war, ist und wird. SIE, die göttliche Botin. Trägt den Geist mit und in sich durch die Welt als Werden und Sterben hinein. Trägt […]

Der Weisheit letzter Schluss

Wäre ich weise, würde ich wissen, dass die Finsternis im Außen nur meine innere ist. Ich lebte von der Welt, die ich selbst erschuf mit meinem Denken und Fühlen. Als Ursache von Glück und Unglück, ist das, was ich esse und trinke, atme, lediglich der Spiegel meiner selbst. Wäre ich weise, würde ich mich emporheben […]